Multikopter: Senkrechtsstarter für den Rettungsdienst
Die ADAC Luftrettung erforscht den Einsatz Multikoptern, die in Zukunft Notärzte schnell, günstig, leise und emissionsarm zum Unfallort bringen sollen.
- Zusammenarbeit mit Fluggerätehersteller Volocopter
- Erster öffentlicher Flug eines VoloCity
- Entlastung für die ADAC Rettungshubschrauber
Bereits seit fünf Jahren arbeitet die gemeinnützige ADAC Luftrettung zusammen mit dem deutschen Fluggerätehersteller Volocopter an bemannten Multikoptern für den Rettungsdienst. Bei einem Multikopter handelt es sich um einen elektrisch betriebenen Senkrechtstarter. Am Volocopter-Stammsitz im baden-württembergischen Bruchsal fand jetzt der erste öffentliche Flug eines VoloCity statt.
Mit einem Multikopter dieses Typs plant die ADAC Luftrettung Ende 2024 den Flugbetrieb aufzunehmen, um Notärzte kostengünstig, leise, emissionsarm und in kürzester Zeit zum Unfallort zu bringen. Der Einsatz eines solchen Fluggeräts würde auch die ADAC Rettungshubschrauber entlasten, die bereits heute in 60 Prozent der Fälle als reiner Notarztzubringer dienen – obwohl sie anders als ein Multikopter Platz für den Patiententransport haben.
Wenn der auf mindestens zwei Jahre angelegte Forschungsbetrieb in den Modellregionen Idar-Oberstein und Dinkelsbühl positiv verläuft, ist geplant, dass das Multikopter-Projekt in den Rettungsdienst-Regelbetrieb geht. Dafür hat die ADAC Luftrettung bereits vorgesorgt: Auf der Paris Air Show, der weltgrößten Luftfahrtmesse, gab sie nicht nur den Kauf der zwei Fluggeräte für den Forschungsbetrieb bekannt, sondern auch die Kaufoption für bis zu 150 weitere Multikopter der nächsten Generation.
Damit leistet die ADAC Luftrettung Pionierarbeit und weckt das Interesse der Branche: So zeigte sich beispielsweise der Klinikverbund der Pariser Krankenhäuser interessiert – und kann sich vorstellen, das Multikopter-Konzept der ADAC Luftrettung nach einem erfolgreichen Start in Deutschland auch in Frankreich zu testen.